TonArt 17.b
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»Zwei Jungs spielen in Ruinen mit einer Pistole…«
Wenn Rasha Nahas singt, sollte man sich nicht von sanften Klängen täuschen lassen. Was und wie sie singt, ist alles andere als harmlos.
Ihr Debutalbum präsentiert die palästinensische, seit 2007 in Berlin lebende Musikerin mit folgendem Fiebertraum (zitiert nach Thomas Winkler, Amnesty Journal 19. April 2021):
Zwei Jungs spielen in Ruinen mit einer Pistole, ein bärtiger Mann ist an einen Olivenbaum gefesselt, zwei Frauen umkreisen sich tanzend im Sonnenlicht, und Benjamin Netanjahu sitzt auf einem Sofa und trinkt mit einer jungen Frau tiefschwarzen Kaffee.
Von Melancholie über Wut bis zu leiser Hoffnung...
Wenn Nahas singt, verändert sich ihre Stimme, wird voller, kräftig, zornig und durchschreitet – mitunter in einem einzigen Song – ein Gefühlsspektrum von Melancholie über Wut bis zu leiser Hoffnung [...]
[...] im abrupten Auf und Ab der Stimmungen spiegelt sich […] wie in ihren Texten die innere Zerrissenheit der Künstlerin, die wiederum vor allem ein Ausdruck ihrer politischen Identität ist. Eine Identität, die nur in seltenen Momenten zur Ruhe kommt.