»auffen Knöpche und wusch«
 
Auf das Risiko hin, daß Deine Eitelkeit gekratzt wird;
immerhin.. son dröppelöör und dann kommt da son
dödeliger Laie an; aber nun gut, werter Herr,
heute hamm de Leut’ Maschinen, da tuppelst auffen Knöpche und wusch
ist der Ofen aus, wohingegen man vor einiger Zeit dazu ganze Mannschaften und Wochen brauchte.


»auffen Knöpche und wusch«,
wie oft hat sich der ego-geblähte Dröppelöör solche Sätze anhören dürfen. Anfangs hat’s ja noch Mühe gemacht. Aber inzwischen. Mit keiner Wimper zucken. Ich und Eitelkeit, wovon redn de Leut’ da bloß. Ich: ich habe Handwerker-Ehre! Das versteht heut sowieso niemand mehr. Soll’n se doch uf ihre Knöpche drücken, bis der Ofen ihnen um de Ohren knallt. Und dann. Dann haben die nich mal Heiligabend Skrupel mich anzurufen. Natürlich, ‘en Notfall. Ick globet sofort. Dat schöne ist schon,- spätestens jetzt tankt meine Ehre wieder auf, so dick und rund, da steh ich das restliche Jahr mit stoischer Mine durch. Laß mir doch von diesen do-it-you-selber-knöpche nicht den Schneid abkaufen. Mal sehen, wer’s diesmal ist, Meiers oder wieder die Knüppersbusch, wo dann Weihnachten die Familienidylle und’s Abflussrohr zur Katastrophe wird.


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Doppelschreiber

Timo mag sein Alter. Neun ist eine gute Zahl, sie trennt ihn um Welten von den Siebenjährigen.

Fürs Auge und die Hand ist die neun auch gut. Schön rund. Mit etwas Geschick in einem Bogen zu schreiben, ohne den Stift neu anzusetzen. Als Besonderheit noch, dass die Hand die neun oben im Kreis beginnen kann oder von unten die Linie hochführt, um oben im Kreis zu enden. Eine der Zahlen, die Timo »Doppelschreiber« nennt.

Warum diese Eigenschaften an der neun schön sind? Weil sie Freude machen. Alles was freut, ist schön. Was sonst könnt’ Schönheit sein.

Wer Timo zuhört, findet manch so eine Antwort.

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